Aus dem Schwefeldunst der politisch Unberührbaren wirft uns Michael Klonovsky seinen finalen Band der Acta diurna entgegen. Es ist ein allerletztes, orgasmisches Aufbäumen der spitzesten Feder Deutschlands gegen den allesverschlingenden Zeitgeist der „Anywheres“ und Annegrets, der Gretas und Schwabs dieser Welt.
Man wird einem die Acta einmal mit einem Stück Brie und einem guten Schluck 2015er Château Margaux reichen müssen, so erlesen sind Klonovskys gesammelte Perlen, die, nimmt man alle Bände zusammen, nahezu eine Dekade bundesrepublikanischer Schwindsucht abbilden und - um des Zeitgeistes Willen - diesmal vor die „Umweltsäue“ und andere „Deplorables“ geworfen werden mussten.
Was jetzt schon als gesichert gelten kann: Die Acta diurna werden vortrefflich reifen und den Leser auch in vielen Monden mit immer neuen Aromen am Gaumen streicheln. Immer vorausgesetzt natürlich, dass sie nicht in der Zwischenzeit dem Sauberkeitsfimmel irgendeiner Annetta zum Opfer gefallen sind. Gott vergelt‘s!
Michael Klonovsky, geboren und abgenabelt anno 1962 zu Schlema im Erzgebirge, verbrachte die Zeit bis zum Mauerfall ohne die Spur einer Karriere in Ostberlin. 1990 wurde er eher zufällig Journalist. Von 1992 bis 2016 arbeitete er für Focus in München, die meiste Zeit als Textchef, zuletzt als Leiter des „Debattenressorts“. Seit 2016 publiziert er uneingehegt; daneben ist er als politischer Berater für verschiedene Abgeordnete der einzigen verbliebenen Oppositionspartei im Deutschen Bundestag tätig. Neben seinem online-Tagebuch Acta diurna schreibt...
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